Wie sehen aktuell die Umfeldbedingungen für Sharing Organisationen in Deutschland aus?


Sharing Organisationen sind in ihren Handlungen nicht autark. Ihre Handlungsspielräume und Entwicklungsmöglichkeiten hängen von den Umfeldbedingungen ab, unter denen sie agieren. Bestehende Gesetze und Regulierungen, Aktivitäten von Verbänden, Fördervereinen und der Zivilgesellschaft, Anforderungen und Verhalten von KundInnen und BürgerInnen beeinflussen, welche Modelle sich durchsetzen und welche Wirkungen Sharing Modelle haben. Welche Faktoren werden als förderlich, welche als hinderlich wahrgenommen und wie engagieren sich Sharing Organisationen selbst dabei, diese Umfeldbedingungen zu gestalten? Im vorliegenden Kapitel widmen sich Sebastian Vith, Dominika Wruk, Achim Oberg, Renate Meyer und Markus Höllerer dieser Frage.

Sharing Organisationen agieren in einem Umfeld bestehend aus verschiedenen Bereichen mit teilweise unterschiedlichen Erwartungen. Sie stehen dabei auf unterschiedlicher Weise im Austausch mit ihrem Umfeld. Die Beobachtungen zu einer durchschnittlichen Sharing Organisation und zu Besonderheiten einzelner Sharing Formen, lassen sich wie folgt zusammenfassen:

  • Politik und Verwaltung haben begrenzte Relevanz
  • Markt spielt keine wichtige Rolle
  • NutzerInnen können Einfluss nehmen
  • Zivilgesellschaft beeinflusst Sharing Organisationen maßgeblich
  • Sharing Organisationen engagieren sich aktiv
  • Unterschiede in der Umweltkomplexität bei Sharing Formen

Ausgehend von den Beobachtungen in diesem Kapitel stellt sich etwa die Frage, wie Politik und Verwaltung Unterstützungsstrukturen für die Sharing Economy aufbauen können, um starke und wichtige Partner für Sharing Organisationen zu werden. Bisher nehmen sie über Gesetze und Regulierungen Einfluss auf die Sharing Economy, werden aber nicht als Unterstützer angesehen. Die Beobachtungen lassen schließlich die Schlussfolgerung zu, dass geeignete Marktinfrastrukturen zur Unterstützung von Sharing Organisationen fehlen. Solche Infrastrukturen können dazu beitragen, den Zugang zu Finanzmitteln, relevantem Wissen für GründerInnen und anderen Ressourcen für Sharing Organisationen zu verbessern. Bisher übernehmen lediglich zivilgesellschaftliche Akteure und die Sharing Bewegung diese Funktion mit ihren begrenzten Mitteln.

Den vollständigen i-share Report III finden sie hier


11.04.22