Thomas Gegenhuber (Leuphana Universität Lüneburg): Mikrofone statt Megafone: Wie Crowdworker auf Plattformen eine (kleine) Stimme bekommen


Haben Crowdworker eine Stimme auf Plattformen? In seinem Vortrag stellt Thomas Gegenhuber Ergebnisse einer qualitativen Studie unter sechs mittelgroßen Plattformen vor.

Haben Crowdworker eine Stimme auf Plattformen? In dem Vortrag spricht Thomas Gegenhuber über Ergebnisse einer qualitativen Studie von sechs mittelgroßen, deutschen, Crowdworking-Plattformen. Die Studie zeigt, dass Plattformen Mechanismen bereitstellen, mit denen Crowdworker ihre Bedarfe und Interessen äußern können, auch wenn dies auf unterschiedlichen Ebenen und mit variierenden Intensitäten stattfindet. Alle untersuchten Plattformen ermöglichen es den Crowdworkern aufgabenbezogene Themen zu kommunizieren. So werden Verfügbarkeit der Crowdworker und Qualität des Outputs sichergestellt. Fünf der Plattformen haben Crowdworker proaktiv nach aufgabenbezogenen Themen befragt und zwei haben dies bezogen auf die Gestaltung und Organisation der Plattform getan. Die unterschiedlichen Arten, wie Crowdworker einbezogen wurden, lassen sich durch die Aspekte Kosten, Kontrolle und die Sozialstruktur der Crowdworker sowie durch Unterschiede im Commitment der Plattformen zu fairen Arbeitsstandards erklären. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Plattformen Crowdworker mit ‚Mikrofonen‘ ausstatten, indem sie in einem stark kontrollierten Setting in arbeitsbezogene Verbesserungen einbeziehen. Sie stellen aber keine ‚Megafone‘ bereit, die es Crowdworkern erlauben würden, Entscheidungen zur Plattformen mitzubestimmen oder gar zu kontrollieren.

Über den Vortragenden:

Thomas Gegenhuber ist Juniorprofessor für digitale Transformation an der Leuphana Universität Lüneburg. Thomas Gegenhuber erlangte seinen Doktortitel an der Johannes Keppler Universität Linz. Während seines Promotionsstudiums hatte er Forschungsaufenthalte an der University of Alberta, der FU Berlin und der University of Edinburgh. Unter dem Begriff der digitalen Transformation erforscht er neue Organisationsformen, Crowdsourcing, verschiedene Formen der Offenheit (Open Strategy, Open Innovation, Open Government) und (kulturelles) Unternehmertum in der digitalen Ökonomie. Seine Forschungsergebnisse wurden unter anderem in Human Relations, Long Range Planning, Business & Society und Information & Organization veröffentlicht.

Weitere Infos zur Veranstaltung finden Sie hier: https://www.i-share-economy.org/de/sechstes-i-share-symposium 

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16.09.20